Unsere Kunstwerke haben leider Gesellschaft bekommen. Der Sportverband und die Stadt Kaarst haben neben den Kunstwerken Fitnessgeräte aufgebaut. Keine vier Meter entfernt von der „Waldhütte“ von Monika Nelles steht ein Trimm-dich-Gerät. Um dafür Platz zu schaffen, wurde ein Teil des Waldes gerodet. Ähnlich sieht es bei den „Türhütern“ von Wilhelm Schiefer aus. In der Blickachse der Figurengruppe befinden sich gleich zwei Sportgeräte. Wir sind empört!
Zwei Trimm-dich-Geräte in der Blickachse der „Türhüter“. Ein weiteres Fitnessgerät direkt neben der „Waldhütte“, keine vier Meter davon entfernt. Gibt es keinen anderen Standort für Sportgeräte als in direkter visueller Nachbarschaft der angestammten Kunstwerke? Ja, der Vorster Wald ist nicht groß, aber groß genug, um einen separaten Platz für die Sportgeräte zu finden.
Beide Orte gleichen nun einem Erlebnisspielplatz. Unser Konzept, Kunst und Natur im Einklang wahrzunehmen, ist ausgehebelt. Der Blick nimmt nur noch Kunst neben Sportgerät war. Vielleicht ist es mangelnde Sensibilität, vielleicht fehlender Respekt gegenüber unserem Engagement für Kunstwerke im Vorster Wald, was zu dieser Entscheidung geführt hat?
Diese Situation darf nicht so bleiben. Für die Sportgeräte muss ein anderer Aufstellungsort gefunden werden. Im Augenblick empfinden wir die neu entstandene Situation als Provokation gegenüber unserem Engagement.
Die mehr als 70 Gäste machten die Einweihung der „Türhüter“ von Wilhelm Schiefer zu einem kommunikativen Open-Air-Event. In der frühlingshaften Atmosphäre unterbrachen die Trompetenklänge von Oliver Hoffmann die angeregten Gespräche. Immer näher kam die Musik, während sich der Trompeter der Figurengruppe näherte.
Der perfekte Einstieg zur Begrüßungsrede des Vorsitzenden Markus Albiez. Er machte deutlich wie viele engagierte Personen an der Umsetzung eines solchen Kunstprojekts beteiligt waren. Vom Künstler Wilhelm Schiefer kam der Anstoß, der dann vom Vorstand des Kunstvereins (Klaus-Dieter Pruss, Markus-Maria Hoffmann und Dieter Schädiger) für die Umsetzung konkretisiert wurde. Anschließend kamen Kulturamt (Dieter Güsgen und Dorothee Kraus), der Kulturausschuss und das Umweltamt mit ins Boot. Für die praktische Ausführung zeigten sich der „Brücken“-Architekt Wilfried Rochholl, die Zimmerei Drossard und der Bauunternehmer Stoffels verantwortlich.
Bei der Finanzierung hat sich die Stadt großzügig beteiligt. Doch deutlich mehr als die Hälfte des Finanzierungsvolumens wurde durch Spenden der Mitglieder und das Vereinsvermögen aufgebracht.
Die Kulturausschussvorsitzende Dagmar Treger fand lobend Worte für das langjährige Engagement unseres Vereins für Kunst im öffentlichen Raum. Sie hob vor allem den gelungenen Einklang von Kunst und Natur hervor. Anschließend schärfte Helmut Blochwitz in seinen Erläuterungen den Blick auf die „Türhüter“, indem er auf den Zusammenhang des Kunstwerks mit Kafkas kurzer Geschichte „Vor dem Gesetz“ hinwies, worin ebenfalls Türhüter vorkommen. Doch machte er vor allem deutlich, dass ein Kunstwerk immer mehrere Perspektiven bietet, die es zu entdecken gilt.
Beim anschließenden Ausklang mit Crémant nutzten die Besucher*innen die Zeit, um sich gemeinsam über die Kunst und die Dinge des Lebens auszutauschen, bevor alle vergnügt nach Haus gingen.
Die geplante Einweihung der „Türhüter“ am 5.12.2021 werden wir aufgrund der Corona-Lage auf das Frühjahr 2022 verschieben.
Um die Veranstaltung unter 2G-Auflagen zuverlässig und verantwortlich durchzuführen, gibt es Unwägbarkeiten, die nicht mit einem unbeschwerten und kommunikativen Event vereinbar sind.
Wir freuen uns darauf, Sie im nächsten Jahr erneut einzuladen. Bis dahin haben Sie natürlich die Möglichkeit, die „Türhüter“ jederzeit vor Ort zu besuchen, denn Sie stehen ja schon.
Endlich ist es soweit! Heute haben die Zimmerleute die vier Holzfiguren auf den Fundamenten montiert. Bald findet die Einweihung vor Ort im Vorster Wald statt. Einen Bericht dazu finden Sie bei rp-online: „Türhüter“ bieten neue Perspektiven
Vor ein paar Tagen konnten wir zum ersten Mal die neuen, fast fertigen „Türhüter“ bewundern. Die Zimmerei Drossard hat mit ihren Zimmermännern ganze Arbeit geleistet. Imposant stehen die vier Holzfiguren auf dem Werkhof. Bildhauer Wilhelm Schiefer hat die einzelnen Skulpturen im richtigen Abstand zueinander platziert. Genauso wird das Figurenensemble auch im Vorster Wald aufgestellt werden.
Jetzt werden die Holzfiguren noch mit farblosem Holzschutzmittel lasiert. Dann erhalten sie Metallfüße, mit denen sie auf Betonfundamenten an ihrem endgültigen Standort befestigt werden. Die Betonarbeiten werden noch im August starten, die Figuren dann Ende September montiert. Wir sind sehr gespannt!
Wir danken unseren Vereinsmitgliedern, den zahlreichen Förder*innen und Spender*innen sowie der Stadt Kaarst für die Unterstützung bei unserem jüngsten Kunstprojekt.
Die vergangenen 30 Jahre sind nicht spurlos an den vier „Türhütern“ vorübergegangen. Für die Restaurierung der Holzfiguren müssen bei drei „Türhütern“ zunächst Ausbesserungs- und Schleifarbeiten vorgenommen werden. Danach erhält das Holz einen neuen Imprägnierschutz. Leider ist die zweitgrößte Figur nicht mehr zu retten. Das Holz ist zu sehr verwittert. Deshalb haben wir uns gemeinsam mit dem Bildhauer Wilhelm Schiefer entschlossen, die gleichen Figuren neu vom Zimmermann bauen zu lassen. Das erleichtert uns als Kunstverein, aber auch der Stadt, die Pflege und Instandhaltung für die kommenden Jahrzehnte. Finanziert werden diese Arbeiten durch private Spenden. Kunstfreund*innen sind herzlich eingeladen, durch eine Spendezum schnellen Gelingen des Kunstwerks beizutragen.
Einstimmig haben gestern Abend die Mitglieder des Kulturausschusses dafür gestimmt, T€ 4 für die „Türhüter“ in den städtischen Haushalt einzustellen. Damit können wir die Fundamente der vier Holzfiguren für einen sicheren Stand im Vorster Wald finanzieren.
Wir bedanken uns ganz herzlich für die großzügige Unterstützung beim Kulturausschuss der Stadt, bei den Parteien, die sich für unseren Antrag stark gemacht haben, bei den Mitarbeitern des Kulturamts, beim Kämmerer der Stadt und natürlich bei unserer Bürgermeisterin Ursula Baum.