„Türhüter“ von Wilhelm Schiefer eingeweiht

Der neu aufgestellte, größte „Türhüter“ ist eine restaurierte Holzplastik, die schon 1989 von Wilhelm Schiefer geschaffen wurde. Der Künstler hat diese noch vor seinem Tod dem Initiativkreis Nordstadt e.V. geschenkt. Damit wird die Figur Teil des wunderbaren Skulpturenpfads Nordpark in der Neusser Nordstadt.

Viele Gäste waren zur Einweihung erschienen, darunter auch die Familie des ältesten Sohnes von Wilhelm Schiefer. Der Initiativkreis hat für die über drei Meter hohe Holzskulptur einen besonders prominenten Aufstellungsort am Rande des Parks gefunden. Vereinsvorsitzende Beate Pricking betonte, wie gut die neue Figur zu den Plastiken von Jürgen Zaun und Viktor Nono passt, die sich in der Nähe befinden.

Die Familie des ältesten Sohnes von Wilhelm Schiefer war anwesend (v.l.): Sohn Philipp, Enkelin Aliya, Vereinsvorsitzende Beate Pricking und Schwiegertochter Filiz

Die Skulptur ist die größte Figur des ehemals vierteiligen Ensembles „Türhüter“, das von Wilhelm Schiefer 1989 geschaffen wurde. Da der schlechte Erhaltungszustand der Ursprungsfiguren die Reparatur aller vier Figuren nicht zuließ, haben wir uns 2021 gemeinsam mit Wilhelm Schiefer entschlossen, die Gruppe neu zu schaffen. Heute können Interessierte alle vier Figuren in der ursprünglichen Anordnung im Vorster Wald besuchen.

Trauer um Wilhelm Schiefer

Wir trauern um Wilhelm Schiefer, der am 24. April 2024 im Alter von 88 Jahren gestorben ist.

Die Realisierung der Großplastik „Brücken über den Nordkanal“ von Wilhelm Schiefer war die Geburtsstunde unseres Kunstvereins Nordkanal e.V. im Jahre 2006. Seither engagieren wir uns für zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum von Kaarst. Als letztes gemeinsames Projekt konnten wir 2021 ein weiteres Kunstwerk von Wilhelm Schiefer, das Figurenensemble „Türhüter“, im Vorster Wald aufstellen.

Wilhelm Schiefer wurde 1935 in Düsseldorf geboren. Er studierte 1958 bis 1963 Bildhauerei an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Professor Székessy, sowie Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik an den Universitäten Freiburg und Bonn.

In seinen Bildern und Plastiken versucht der Künstler seit den achtziger Jahren das Erleben von Zeit und Raum ins Bild zu bringen: Die Raffung und Streckung von Zeit-Räumen, ihre Stauchung und Dehnung, ihre Verkürzung und Verzerrung im perspektivischen Sehen. Beispiele dieser Objekte sind die „Brücken über den Nordkanal“ und die „Türhüter“.

Sein Werk wurde seit den siebziger Jahren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen sowohl national als auch international präsentiert. Viele Plastiken von Wilhelm Schiefer sind im öffentlichen Raum unserer Region aufgestellt und können dort besucht werden. Der Bildhauer war Gründungsmitglied der Kaarster Künstlergruppe „Salix“ und an zahlreichen Kunstprojekten beteiligt. Zuletzt zeigte er eine neue Fassung seines Adventskalenders im Rathaus von Kaarst und verschiedene Arbeiten in Ausstellungen der Städtischen Galerie Kaarst.

Wir trauern um einen Freund und Mentor. Wilhelm Schiefers Energie, Ideen und Durchsetzungskraft waren für uns immer Ansporn, ausdauernd und motiviert zu sein. Wir werden seine Präsenz im Kunstverein Nordkanal vermissen. Schiefers Werk bleibt im Vorster Wald und an anderen Orten von Kaarst erhalten.

Sportgeräte direkt neben der Kunst. Warum?

Trimm-dich-Gerät direkt an der „Waldhütte“ von Monika Nelles

Unsere Kunstwerke haben leider Gesellschaft bekommen. Der Sportverband und die Stadt Kaarst haben neben den Kunstwerken Fitnessgeräte aufgebaut. Keine vier Meter entfernt von der „Waldhütte“ von Monika Nelles steht ein Trimm-dich-Gerät. Um dafür Platz zu schaffen, wurde ein Teil des Waldes gerodet. Ähnlich sieht es bei den „Türhütern“ von Wilhelm Schiefer aus. In der Blickachse der Figurengruppe befinden sich gleich zwei Sportgeräte. Wir sind empört!

Die rp-online berichtet darüber: Die Kunstverein kritisiert Standorte der Sportgeräte

Wir sind schockiert

Zwei Trimm-dich-Geräte in der Blickachse der „Türhüter“. Ein weiteres Fitnessgerät direkt neben der „Waldhütte“, keine vier Meter davon entfernt. Gibt es keinen anderen Standort für Sportgeräte als in direkter visueller Nachbarschaft der angestammten Kunstwerke? Ja, der Vorster Wald ist nicht groß, aber groß genug, um einen separaten Platz für die Sportgeräte zu finden.


Beide Orte gleichen nun einem Erlebnisspielplatz. Unser Konzept, Kunst und Natur im Einklang wahrzunehmen, ist ausgehebelt. Der Blick nimmt nur noch Kunst neben Sportgerät war. Vielleicht ist es mangelnde Sensibilität, vielleicht fehlender Respekt gegenüber unserem Engagement für Kunstwerke im Vorster Wald, was zu dieser Entscheidung geführt hat?
Diese Situation darf nicht so bleiben. Für die Sportgeräte muss ein anderer Aufstellungsort gefunden werden. Im Augenblick empfinden wir die neu entstandene Situation als Provokation gegenüber unserem Engagement.

„Das war Kunst. Das ist Kunst. Es bleibt Kunst.“

Das Statement des Plakats weist darauf hin, dass die Waldhütte als Kunstwerk trotz der Zerstörungen bestehen bleibt. Vandalen haben zwar die Glastür, die Glasfenster und das Innere irreparabel beschädigt, weshalb der wunderbare Innenraum in Zukunft verborgen bleibt. Trotzdem bleibt die Waldhütte von Monika Nelles als Mahnmal erhalten. Infos zum ehemaligen Zustand gibt es hier.

Erstmalige Beitragserhöhung

Auf der Jahreshauptversammlung am 12. November 2023 wurde einstimmig beschlossen, den Jahresbeitrag ab 2024 zu erhöhen: für Einzelpersonen von € 24,- auf € 48,- und für Familien von € 36,- auf € 60,-.

Ja, das ist ein Sprung, da es die ersten Erhöhung seit 20 Jahren ist. Dieser Entschluss fiel schweren Herzens, doch stehen wir vor der Herausforderung, unseren Verein auch aus wirtschaftlicher Sicht verantwortungsvoll zu führen. Wir hoffen sehr auf Ihr Verständnis für diese Maßnahme.

Als besonderes Highlight wollen wir in 2024 ein Veranstaltungsangebot für unsere Mitglieder starten. Dazu werden vor allem Ausstellungs-, Galerie- und Atelierbesuche zählen, zu denen wir Sie spontan per E-Mail einladen werden. Das Programm dazu wird derzeit noch ausgearbeitet.

Kunstinstallation vom Monika Nelles zerstört

Traurig aber wahr. Wir sind sprachlos. Irgendwann in den vergangenen Tagen wurden Tür und Fenster der „Waldhütte“ mit roher Gewalt demoliert und aufgebrochen. Die Täter sind ins Innere eingedrungen, haben das Kronleuchter-Kunstwerk komplett zerstört, ebenso die Beleuchtung. – Wir haben die Tat bei der Polizei angezeigt und hoffen, dass sich Zeugen melden, die zufällig von dieser Straftat etwas mitbekommen haben. Warum eine solch sinnlose Tat? Die rp-online berichtet darüber: Vandalismus erreicht neue Stufe